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Gerald Hüther und Bad Tabarz planen Zusammenarbeit

Der Neurobiologe Gerald Hüther und die Gemeinde Bad Tabarz planen eine enge Zusammenarbeit. Das gab der berühmte Hirnforscher im Rahmen eines Vortrages im April vor über 250 Gästen im KUKUNA bekannt. In dem ausverkauften Saal brandete spontan großer Applaus auf.

Aus Sicht des Wissenschaftlers könnte die kleine Gemeinde am Fuße des Inselsberg, der weltweit erste ‚Ort der Entfaltung“ werden. Dabei gehe es darum, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, sich nach den jeweiligen Fähigkeiten, Gaben und Wünschen entfalten zu können. Barrieren, die das Entfalten der Einwohnerinnen und Einwohner behindern, sollten abgebaut werden.

Hüther forscht und publiziert seit langer Zeit über Möglichkeiten zur Verbesserung von Potenzialentfaltung in Kommunen.

Ihm sei deutlich geworden, dass in den vergangenen Jahren bereits einiges in Bad Tabarz geschehen ist, was durchaus beachtlich sei. So hob der Göttinger Professor, mit Wurzeln im Landkreis Gotha, unter anderem die Initiative der Gemeinde hervor, dass bereits die Vorschüler des Bad Tabarzer Kindergartens die Möglichkeit haben, innerhalb der Kindergartenzeit im örtlichen Sport- und Gesundheitsbad TABBS, ihr Seepferdchen zu machen. Damit werde nicht nur den Eltern Arbeit abgenommen, vielmehr würde sich den Kindern durch die Erlernung des Schwimmens eine neue Welt eröffnen.

Zudem hat die Gemeinde neben dem Freizeitpass für Bad Tabarzer Kinder bis 16 Jahre (Reduzierung des Eintrittspreises im TABBS auf 1 Euro, Waldbahnfahrt nach Gotha ebenfalls für 1 Euro, kostenfreie Nutzung der Bibliothek, etc.), auch ein Jugendparlament etabliert. Für das angebotene Mittagessen in den Bad Tabarzer Kindereinrichtungen ist das Gemeinschaftsprojekt von der Gemeindeverwaltung und dem Sport- und Gesundheitsbad TABBS, kürzlich erst vom DNSV als beste Schulessenversorgung Deutschlands ausgezeichnet worden.

Vor dem Vortrag im KUKUNA hatten sich Hüther, Bürgermeister David Ortmann und weitere Vertreter der Gemeinde zu einem Austausch in die Bad Tabarzer Bibliothek zurückgezogen. Der Bürgermeister ist bereits seit 2018 mit Gerald Hüther in Kontakt.

Laut David Ortmann verfolge die Gemeinde das Anliegen, dass ihre Bürgerinnen und Bürger so lange wie möglich selbstbestimmt leben können. Die Gesundheit habe dafür eine besondere Bedeutung. Deshalb sei es in den vergangenen Jahren auch notwendig gewesen, das TABBS konsequent vom Spaßbad in eine Gesundheitseinrichtung umzubauen. Als größter Rehasportanbieter des Freistaates und bedeutende Einrichtung für Präventionsmaßnahmen hielten sich in dem Sport- und Gesundheitsbad wöchentlich gut 4.000 Leute fit.

Für Ortmann könne das von Gerald Hüther vorgeschlagene Thema „Entfaltung“ mehr als nur eine Klammer um die Bad Tabarzer Initiativen sein. Es biete auch die Möglichkeit, völlig neue Potentiale zu entfalten.

Laut dem Bürgermeister geht der eingeschlagene Weg in die richtige Richtung. Auch wenn sich die Gemeinde noch am Anfang befinde, werde zumindest deutlich, dass ihr die Entwicklung aller Einwohner am Herzen liege. Nun gehe es darum Strukturen zu schaffen, die die Entfaltung der Kinder, aber auch aller anderen Altersgruppen befördere.

Darüber hinaus will die Gemeinde auch verstärkt in den Kindereinrichtungen mit dem Hirnforscher zusammenarbeiten. Als nächstes ist ein Seminar der Pädagoginnen mit Hüther geplant.

Die Auftaktveranstaltung für das Anliegen „Ort der Entfaltung“ ist bereits mit Eltern sowie Erzieherinnen und Erziehern im neuen Kindergarten geplant. Die Eröffnung der neuen Einrichtung soll noch in diesem Jahr erfolgen.

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